BolLehrer – Idee

Aus den Gedanken rund um mein persönliches Wissensnetz (siehe letzter Blogbeitrag) entstanden bald einmal ähnliche Überlegungen für meinen Unterricht. Die Idee unter dem Projektname BolLehrer war geboren.
Wie in diversen Blogbeiträgen in letzter Zeit erwähnt, wird mir die Nähe zwischen meinem persönlichen Lernen und dem Lehren immer mehr bewusst und hilft mir in beiden Bereichen weiterzukommen. So entstand, kurz nachdem ich das Wiki für mein Wissensnetz eingerichtet hatte, die Idee ebenfalls ein Wiki für meine Schülerinnen und Schüler einzurichten. Diese Idee war nicht ganz neu, ein erster Versuch vor etwa drei Jahren scheiterte bereits in den Anfängen. Dies lag damals nicht an den Schülerinnen und Schüler, die am Wiki hätten mitarbeiten sollen, sondern an mir als Lehrperson, die dafür zu wenig Raum einplante. Der zweite Versuch wollte ich ein wenig anders aufbauen.

Die Grundidee

Die Grundidee war es, meinen Schülerinnen und Schüler eine Webseite zur Verfügung zu stellen, auf welcher die Grundlagen (Theorie) zu den von mir unterrichteten Fächern zu finden sein sollen. Der Einfachheit halber wählte ich die gleiche Wikisoftware, wie bei meinem Wissensnetz – DokuWiki. Um möglichst einfache Links zu erhalten (siehe weiter unten) und um dieses Projekt ein wenig von meinem Blog zu trennen, entschied ich mich eine eigene Domain zu erwerben. In Anlehnung an diese Seite war der Name BolLehrer geboren.

Die Begründung

Warum entschied ich mich für ein Wiki und wählte nicht ein anderes analoges oder digitales Format, um die Grundlagen zu meinem Unterricht zur Verfügung zu stellen?

  • Vernetzung: Immer wieder versuche ich den Schülerinnen und Schülern die Beziehung zwischen den verschiedenen Themen aufzuzeigen und sie zu motivieren (angelehnt an den Konstruktivismus) selber möglichst viele Verknüpfungen herzustellen. Mit der Hilfe von Hypertext können solche Verknüpfung auf einer Webseite sehr einfach aufgezeigt werden. Die Schülerinnen und Schüler müssen dabei nicht mühsam ein älteres Theorieblatt (welches einzelne SuS sowieso verloren hat) hervorkramen oder in einem Buch nachschlagen, sondern können nur auf den Link klicken. Ein Wiki macht es mir sehr einfach solche Links einzufügen.
  • Multimedialität: Seit einiger Zeit experimentiere ich ja bereits mit Unterrichtsformen in Anlehnung an das Konzept Flipped Classroom (Blogpost. In diesem Zusammenhang habe ich in den letzten Jahren schon relativ viele Lernvideos erstellt und auf meinen youtube-Channel hochgeladen. Nach guten ersten Erfahrungen wollte ich dies in diesem Schuljahr vertiefen. Diese Videos (und natürlich auch andere multimediale Inhalte) können den Schülerinnen auf einer solchen Plattform sehr einfach und in einer selbstgewählten Strukturierung weitergegeben werden.
  • Verlinkung: Ganz wichtig war es mir, für die Inhalte auf der Webseite eine möglichst einfache Verlinkung zu erhalten. Dies ermöglicht es mir, sehr einfach auf die Inhalte zu verweisen. Über einen relativ einfachen Link, kann ich den Schülerinnen und Schüler mitteilen, was als Hausaufgabe zu studieren ist oder was zu repetieren ist, nachdem bei einer formativen Beurteilung Lücken erkannt wurden. Durch die eigene Webseite bin ich zudem auch nicht abhängig von einem externen URL-Shortener oder der URL-Vorgaben von beispielsweise youtube.
  • Verfügbarkeit: Auf Inhalte der Webseite können von überall her zugegriffen werden, wo eine Internetverbindung vorhanden ist und ein entsprechendes Gerät zur Verfügung steht. Ganz bewusst habe ich mich zudem entschieden, das Wiki öffentlich zu publizieren. Dadurch fällt für die Schülerinnen und Schüler die Hürde eines Logins weg. Zudem können sie (falls dies überhaupt gewünscht ist) auch nach dem Ende der Schulzeit noch auf die Inhalte zugreifen oder diese Kolleginnen und Kollegen weitergeben.

Die Baustellen

Installiert ist so ein Wiki ja noch schnell, doch die eigentliche Arbeit mit vielen offenen Baustellen steht nun an.

  • Inhalte: Die grosse Arbeit ist das Erstellen der Inhalte für das Wiki: Texte schreiben, Grafiken und Schaubilder erstellen, Videos aufnehmen, … Da ich bezüglich Urheberrecht ein Vorbild für meine Schülerinnen und Schüler sein möchte und ich auch nicht Gefahr laufen möchte, dass gewisse externe Inhalte plötzlich nicht mehr verfügbar sind, habe ich mir vorgenommen soweit wie möglich alle Inhalte selber zu produzieren und nur in Ausnahmefällen auf Inhalte, welche unter einer CC0-Lizenz zur Verfügung gestellt werden, zurückzugreifen. Dies ist von der Idee her sicher gut, potenziert aber sicher meinen Aufwand. Im Moment fokussiere ich daher vor allem auf das Fach Mathematik und teilweise auf das Fach Medien und Informatik.
  • Verlinkung: Im Moment besteht mein Wiki noch zu einem grossen Teil aus einzelnen Seiten. Die Verlinkung, was ein Wiki ja auch ausmacht, fehlt noch an vielen Stellen. Vermutlich muss ich mich aber bei diesem ersten Klassenzug auf das Erstellen der Inhalte fokussieren und kann dann bei einem zweiten Durchgang mehr Gewicht auf die Verlinkung legen.
  • Gestaltung: Im Moment sieht die Webseite www.bollehrer.ch noch sehr trocken und langweilig aus – wie ein mindestens 15 Jahre alte Webseite. Dies ist zwar nicht tragisch und vereinfacht auch die Darstellung auf den verschiedensten Endgeräten, doch etwas ansprechender möchte ich das Wiki bei Gelegenheit schon noch gestalten. In einem ersten Schritt möchte ich sicher die Startseite überarbeiten, doch nur schon dafür fehlt mir im Moment leider die Zeit.
  • Einbettung: Die Grundlagen/Theorie auf der Webseite ist ja nur ein Element meines Unterrichts. Ganz zentral ist dabei, wie diese eingebettet ist. Dies einerseits in meinen Unterricht im Schulzimmer und andererseits in die anderen von mir verwendeten „Lehrwerkzeuge“ (z.B. Moodle). Hier probiere ich im Moment vieles aus, sammle Erfahrungen und lerne wöchentlich dazu.

Beispiele

Auch wenn BolLehrer im Moment noch eine grosse Baustelle ist, möchte ich hier einen Einblick in zwei kürzlich erstellte Seiten geben:

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