Buch – Digitale Bildungsrevolution

„Ein Schüler erhält täglich einen auf ihn zugeschnittenen Lernplan, den ein New Yorker Rechenzentrum über Nacht erstellt. Eine Universität arbeitet mit Software, die für jeden Studenten die optimalen Fächer ermittelt, inklusive der voraussichtlichen Abschlussnote. Ein Konzern lässt seien Bewerber in einem virtuellen Restaurant Sushi servieren, da das Computerspiel ihren Berufserfolg vorhersagt.“ (Klappentext)

Auch zum Lesen eines zweiten Buches habe ich über den Jahreswechsel Zeit gefunden: „Die digitale Bildungsrevolution“ von Jörg Dräger und Ralph Müller-Eiselt. Aber keine Angst der Blog verkommt nicht zu einer Buch-Rezensions-Seite. Dazu wäre ich als phil-II-Lehrperson auch völlig ungeeignet.

Wie aus dem einleitenden Zitat aus dem Klappentext bereits hervorgeht, versuchen die beiden Autoren anhand einer Vielzahl von Beispielen (mehrheitlich aus Nordamerika) aufzuzeigen, wie die digitale Zukunft der Schule aussehen könnte. Dabei geht es ihnen laut eigener Aussage darum, den Lesern diesbezüglich die Augen zu öffnen. „Um die grosse Chancen zu nutzen, den Risiken zu begegnen und international nicht den Anschluss zu verlieren, muss Deutschland die digitale Bildungsrevolution jetzt aktiv gestalten. Ein Weckruf, der unsere Gesellschaft zum Handeln auffordert.“ (Klappentext)

Persönliche Reflexion

Während im Buch „Digitale Kompetenz“ noch die gesellschaftlichen Veränderungen im Vordergrund standen und überlegt wurde, wie die Schule darauf reagieren könnte, werden hier die Möglichkeiten ins Zentrum gerückt, die digitale Werkzeuge für die Schule bringen. Für mich bringt es diesbezüglich einen sehr spannenden Überblick, welcher auch den Bezug zu sehr vielen konkreten Beispielen herstellt. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass für Personen, die sich bisher noch nicht so intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt haben, die Ausführungen Ängste wecken können. Obwohl immer wieder betont wird, dass das Sammeln von Daten auch Gefahren birgt, läuft sehr vieles auf die Aussage heraus, dass je mehr Daten wir erheben und auswerten, desto besser und gleichberechtigter das Schulsystem werde. Es ist klar, dass die Entwicklung in diese Richtung geht, doch meiner Meinung nach, sind dafür eine Vielzahl von kleinen Schritten und Anpassungen nötig, die noch etwas Zeit in Anspruch nehmen werden. Daher ist es wichtig, sich bereits jetzt mit dieser Thematik auseinander zu setzen. Um „Einsteiger“ für die Thematik zu sensibilisieren, ist aber meiner Meinung nach das Buch „Digitale Kompetenz“ besser geeignet.
Eine Aussage im Buch ist mir speziell ins Auge gestochen und möchte ich speziell für meinen Unterricht mitnehmen: „Natürlich können siebenminütige Lernvideos keine Persönlichkeitsbildung ersetzen und Computertechnik nicht die Bindung zwischen Lehrer und Schüler. Was sie jedoch können, ist, Freiräume genau dafür zu schaffen.“ (S. 73)

Zusammenfassung20160102-Bildungsrevolution

Auch hier habe ich wieder versucht für mich das Buch in wenigen Sätzen und Zitaten zusammenzufassen.

Einführung

„Denn so wie die Digitalisierung binnen weniger Jahre Industrie und Handel revolutioniert hat, wird sie auch das Bildungswesen umwälzen.“ (S. 9)

Szenen

In sechs Szenen wird erzählt, was digitale Bildung bereits heute ermöglicht und was sie noch ermöglichen wird.

  • Harvard für alle
    Das Internet macht Wissen für alle zugänglich
  • Passend für jeden
    Mit Hilfe von computergestützter Datenanalyse, können die Lerninhalte auf jede Schülerin und jeden Schüler individuell abgestimmt werden.
  • Qualität ohne Qual
    „Die digitale Welt zeigt, wie die Lust am Lernen spielerisch geweckt oder neu entfacht werden kann.“ (S. 77)
  • WeQ schlägt IQ
    Digitale Werkzeuge vereinfachen den Austausch und die Zusammenarbeit unter den Lernenden, was sich positiv auf die Leistung auswirkt und viel mehr den Ansprüchen der heutigen Arbeitswelt entspricht. „Wissen hat einen einzigartigen ökonomischen Charakter. Man kann es weggeben und dabei doch behalten. Der Wert des Wissens steigt sogar, wenn man es mit anderen teilt.“ (S. 88, Zitat von Daniel R. Tobin).
  • Orientierung für Orientierungslose
    Computerprogramme können helfen einen Überblick über die eigenen Möglichkeiten zu gewinnen und dazu passende Weiterbildungen oder Berufe zu finden.
  • Perfektes Paar
    Die Digitalisierung kann helfen, dass bei der Arbeitssuche nicht mehr nur Zeugnisse, sondern wirkliche Fähigkeiten und Leistungen zählen.

Ausblick

Die Erhebung von grossen Menden von Bildungsdaten beschrieben, eröffnen, wie in den Szenen beschrieben, viele neue und gewinnbringende Möglichkeiten, gleichzeitig bringen sie aber auch Gefahren mit sich und müssen in sinnvollem Masse geschützt werden.

10 Forderungen an zuständige Behörden

  • Digitalisierung als Chance sehen
  • digitale Qualifizierungsoffensive für Pädagogen
  • Schülerinnen und Schüler digitalkompetent und datensouverän machen
  • digitale Inhalte zur Verfügung stellen
  • Transparenz über Qualität digitaler Angebote schaffen
  • Investition in schnelles WLAN (und nicht nur in Geräte)
  • ermöglichen statt verbieten – Rechtssicherheit für Schulen schaffen
  • Bürokratische Hürden abbauen
  • Mut zur Innovation
  • praxisnahe Begleitforschung stärken

Weiter Stimmen zum Buch (Update 18. Januar 2016)

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