Buch – Freie Unterrichtsmaterialien

Das Internet bietet eine schier endlose Quelle an Materialien für das Zusammenstellen von eigenen Unterrichts-Medien. Doch halt! Was darf ich? Wo finde ich Materialien, die ich verwenden darf? Wie gebe ich die Quelle korrekt an?  Was früher mit Schere, Leimstift und Korrekturflüssigkeit oft noch relativ umständlich war, geht heute mit digitalen Dokumenten um ein vielfaches einfacher. Aus drei Arbeitsblättern von Kolleginnen und Kollegen ist relativ schnell ein eigenes zusammengestellt. Zur Verdeutlichung der Inhalte auf den Präsentationsfolien finde ich im Internet mit einigen Klicks verschiedene Bilder und Grafiken. Auf der Lernplattform kann ich meinen Schülerinnen und Schülern Übungsblätter (von mir, von meinen Kolleginnen und Kollegen und aus dem Internet) für die Prüfungsvorbereitung zur Verfügung stellen.
Das oben beschriebene Vorgehen ist ein immer wichtiger werdender Bestandteil meiner Arbeit als Lehrperson. Doch darf ich das alles? Speziell im Fach „Medien und Informatik“ aber auch in allen anderen Fächern in denen meine Schülerinnen und Schüler selber etwas produzieren (Vorträge, Dokumentationen, Webseiten, …), lege ich grossen Wert auf die Angaben der Quellen. Es ist also an der Zeit, dass ich mir zu meinem persönlicher Umgang mit „fremden“ Materialien wiedereinmal Gedanken mache.
Dem Thema Medienrecht war ein ganzer Tag des CAS Medienpädagogik gewidmet. Gleichzeitig habe ich dazu das im Titel erwähnte Buch Freie Unterrichtsmaterialien von Jöran Muuß-Merholz gelesen. Auf dieses Buch möchte ich nun kurz eingehen.

Aufbau des Buches

Im ersten Kapitel Copy & Paste für Lehrkräfte geht Jöran Muuß-Merholz auf die Bedeutung von „Copy & Paste“ bei der Erstellung von Unterrichtsmaterialien ein. Dabei zeigt er auch auf, dass die Grenzen zwischen digitalen Medien und der physischen Welt immer mehr verschwimmen.
Anhand von zwölf Praxisfällen wird anschliessend im Kapitel „Es ist kompliziert!“ Zwölf Praxisfälle für Copy & Paste die diesbezüglich rechtliche Unsicherheit aufgezeigt. Im Kapitel Zwölf Beispiele für den Nutzen von OER weiter hinten im Buch werden diese Praxisfälle dann wieder aufgegriffen und aufgezeigt, wie korrekt vorgegangen werden könnte.
Im zentralen Kapitel Die Lösung: Open Educational Resources (OER) – erfunden für Copy & Paste! wird dann auf den Themenbereich OER (Open Educational Resources) und im Besonderen auf die Creative Commons Lizenzen (Webseite zu CC) eingegangen.
Wo solche „freie Materialien“ gefunden werden können, wird im Kapitel OER finden – Tipps und Anlaufstellen für freie Materialien mit einer Vielzahl von Links aufgezeigt. (Leider habe ich bisher erste die Zeit gefunden um einigen wenigen genauer nachzugehen.) Gleich anschliessend geht Jöran Muuß-Merholz unter dem Titel Freie Materialien in der Praxis einsetzen darauf ein, wie OER gefunden, aufbewahrt und korrekt verwendet werden kann. Noch etwas tiefer geht es anschliessend bei der Auseinandersetzung mit der Thematik Freie Materialien selbst machen und teilen.

Meinung zum Buch

Das Buch gibt meiner Meinung nach einen sehr guten und relativ umfassenden Einblick in die rechtliche Problematik der Verwendung von „fremden“ Materialien und der Möglichen Lösung in der Form von „freien Unterrichtsmaterialien“ (OER). Auch wenn das Thema für alle Lehrpersonen von Bedeutung ist und in Zukunft sicher noch wichtiger werden wird, denke ich doch, dass das Buch für viele Kolleginnen und Kollegen noch zu stark in die Tiefe geht. Hier stellt sich die Frage, wie der Inhalt des Buches auf einen möglichst überschaubaren Rahmen „eingedampft“ werden könnte. Dazu gibt es sicher schon diverse Dokumente, Webseiten und Filme, die von mir aber noch gefunden und analysiert werden müssten. Das Buch eignet sich aber anschliessend sicher, um das Thema noch etwas mehr zu vertiefen.

Fazit

Es war spannend sich vertieft mit der Thematik auseinanderzusetzen und ich werden versuchen auch in den kommenden Jahren im Bezug auf OER am Ball zu bleiben. Gleichzeitig schreckt mich die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Lizenzen und der korrekten Quellenangaben auch ein wenig ab. So werde ich mich wahrscheinlich bei kommenden Projekte (ja, Ideen habe ich tausende…) vor allem auf Materialien die unter CC0 angeboten werden und auf das eigene Erstellen von Materialien fokussieren. Was natürlich gleich zur Frage führt, ob und wenn ja unter welcher Lizenz meine Materialien veröffentlicht werden sollen.

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