Erste Eindrücke Miniprojektwoche Programmieren

Nach einem (vor allem für mich als Lehrperson) etwas hektischen Start in die Miniprojektwoche Programmieren, ist mittlerweile etwas Ruhe eingekehrt und ich finde Zeit meine ersten Eindrücke festzuhalten.

Meine ersten Eindrücke

„Den Schülerinnen und Schülern in kleinen Gruppen ein Eingabegerät/Roboter zur Verfügung stellen und sie entdecken lassen.“ tönt für ausstehende Personen wahrscheinlich nach einer lockeren Woche für die Lehrperson. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. In den ersten zwei bis drei Lektionen hätte ich problemlos vier bis fünf weiteren Lehrpersonen beschäftigen können. – Kurz nachdem die Geräte ausgepackt und eingeschaltet waren, kamen die ersten Fragen und Probleme: Wie stelle ich eine Verbindung her? Welche Software brauche ich dafür? Das WLAN funktioniert mit meinem Laptop nicht. Laut einer Meldung wird mein Browser nicht unterstützt. Wo kann ich die Sprache ändern? Die Bluetooth-Verbindung unterbricht immer wieder? – Dies sind nur einige wenige Beispiele mit denen ich von der ersten Minute an konfrontiert war. Einige diese Probleme hängen sicher auch mit meiner fehlenden Erfahrung mit vielen dieser Roboter/Eingabegeräte zusammen. So lassen sich erste Gedanken über einen Abbruch des Versuches und den Übergang zu einer „normalen“ Lektion nicht verhindern. Doch mein Stolz ist natürlich zu gross, um bereits nach fünf Minuten Forfait zu geben.

Ein Rückblick nach sechs Lektionen bestätigen mich, dass es richtig war diesen ersten „Sturm“ im Klassenzimmer auszuhalten und an meiner Idee festzuhalten. Nur schon meine persönlichen Erfahrungen mit dieser offenen Unterrichtsform und mit BYOD (bring your own device) waren es wert. In dieser Woche habe ich persönlich wahrscheinlich so viel gelernt wie selten in einer Unterrichtswoche. Doch, soweit ich das beurteilen kann, waren diese Lektionen auch für die Schülerinnen und Schüler ein Gewinn. Klar gab es am Anfang einige Leerläuft und Wartezeiten bis alles funktionierte, doch nur schon das Suchen nach einer Lösung für ein Problem ist eine wichtige Erfahrung für spätere Herausforderungen. Obwohl es in dieser Woche offiziell keine Hausaufgaben gab, haben sich die Schülerinnen und Schüler über den Unterricht hinaus mit dem Programmieren beschäftigt. Auf meine Frage, woher sie ihre Projektidee hatten, kamen oft Hinweise auf youtube-Filme oder Gespräche mit ihren Eltern.

Robotern/Eingabegeräten

Nun aber noch kurz einige Worte zu den ersten Erfahrungen mit den verschiedenen Eingabegeräten/Roboter:

ozobot

Klar, die Möglichkeiten zum Programmieren des ozobots sind sehr begrenzt. Dafür funktioniert er auch sofort ohne irgendwelche Installationen oder Vorbereitungen. Mit der Broschüre der Pädagogischen Hochschule Schwyz können die Schülerinnen und Schüler selbstständig arbeiten und den ozobot kennenlernen.

Blue-Bot

Die Möglichkeiten des Blue-Bots sind noch etwas begrenzter als beim ozobot. Die Schülergruppe, die sich mit dem Blue-Bot beschäftigten, stiegen, nachdem sie das Programmieren verstanden hatten, auf kreatives Gestalten um und erschufen eine ganze Landschaft für den Blue-Bot. Die dazugehörige App würde zwar zusätzliche Möglichkeiten bieten, bei unseren Versuchen war die dafür nötige Bluetooth-Verbindung jedoch so instabil, dass damit nicht gearbeitet werden konnte.

MakeyMakey

Da das MakeyMakey von der Funktion her eine Tastatur ist, ist die Installation meist problemlos. Die Broschüre der Pädagogischen Hochschule Schwyz und verschiedene youtube-Videos helfen den Schülerinnen und Schülern erste Projekte zu realisieren. Von diesen ersten Erfolgen motiviert entstehen dann sehr bald leicht angepasste „eigene“ Projekte. Nur für ganz selbstständig entwickelte Projekte mit Scratch fehlen meistens die Ausdauer und die Ideen.

Lego WeDo

Mit Hilfe der Anleitungen im Internet ist schnell ein einfaches Krokodil gebaut und die Funktion der Sensoren verstanden. Die Programmierung klappt anschliessend mit Hilfe von Scratch sogar online. Die zur Verfügung stehenden Bauteile und Sensoren reichen zwar noch für eine einfache Eigenkonstruktion (z.B. ein Flugzeug), danach stösst man aber sehr schnell an Grenzen.

Lego WeDo 2.0

Lego WeDo 2.0 bietet im Vergleich zur ersten Version mehr Bauteile und die Möglichkeit einer kabellosen Verbindung. Doch gerade diese kabellose Verbindung bereitete uns in den letzten Tagen einiges an Sorgen. So funktioniert es nicht mehr alleine mit Scratch, sondern es ist dazu noch ein App erforderlich und dieses gibt es im Moment nur für die Mac-Oberfläche. Zudem brach die Verbindung so oft ab, dass die Gruppe fast mehr Zeit mit Verbinden als mit Programmieren verbracht hat.

mBot

Einige kleine Kinderkrankheiten mit der Funktion der Motoren und der Verbindung zum mBot in der Software konnten relativ schnell behoben werden. Anschliessend waren die beiden Gruppen gefordert. Vorwärts und rückwärts konnten die mBots relativ bald fahren, doch das Folgen einer Linie oder das Ausweichen bei einem Hindernis sind dann schon um einiges komplexer zu programmieren. Zum Glück gibt es einige Tutorials im Internet, die den Schülerinnen und Schülern weiterhelfen konnten. (Dabei lernten sie nebenbei auch gleich noch ein wenig Englisch.) Spannend war es anschliessend zu beobachten, in welche unterschiedliche Richtungen eine Mädchen- und eine Knaben-Gruppe ihr Projekt weiterentwickelten. Während sich die Mädchen auf eine Story konzentrierten (Tonaufnahmen, Umgebungsgestaltung, „Kostüm“ für den mBot, …), feilten die Knaben am Programm und probierten alle möglichen Töne, Bewegungen und Blinklichter aus.

Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler

Im nächsten Blogbeitrag sollen dann auch noch die Schülerinnen und Schüler zu Wort kommen und von ihren Erfahrungen berichten.

Impressionen

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