Fachtagung Digitale Kompetenzen 21

„Digitale Kompetenzen 21“ der Titel der diesjährigen Fachtagung der Pädagogischen Hochschule Schwyz beinhaltet drei Wörter, die im Zusammenhang mit der Schule in letzter Zeit sehr häufig zu hören sind. Was steck dahinter?

Nachdem mir die letzte Fachtagung vor zwei Jahren positiv in Erinnerung war (Blogbeitrag ganz am Anfang dieses Blogs), habe ich mich auch in diesem Jahr wieder angemeldet. Enttäuscht wurde ich auch dieses Jahr nicht. Die Tagung ist sehr gut organisiert, aufgebaut und strukturiert, was leider nicht selbstverständlich ist. Aus meiner Sicht als Lehrperson fehlte in diesem Jahr ein wenig der direkte Bezug zum konkreten Unterrichtsalltag. Die Parallelpräsentation in diesem Jahr (zumindest jene, die ich besucht habe) waren im Gegensatz zu den Workshops vor zwei Jahren auf einer sehr theoretischen Ebene ohne direkte Inputs für meinen Unterricht.

Auf der Zugsfahrt nach Hause, etwas erschlagen vom vielen Zuhören, habe ich dann versucht, die Inhalte des Tages für mich persönlich auf den Punkt zu bringen. Dies ist sicher sehr subjektiv und aus einer relativ kurzsichtigen Perspektive, doch für mich wichtig, um bei den Themen am Ball zu bleiben. Strukturiert habe ich meine ersten Reflexionen anhand der drei Begriffe aus dem Titel der Fachtagung, was zugegebenermassen zum Teil sehr weit hergeholt ist.

Digitale

Im Zusammenhang mit der zunehmenden Technisierung und Digitalisierung praktisch aller Lebens- und Arbeitsbereiche wird die Schule mit immer mehr Kompetenzbegriffen konfrontiert, die sie fördern soll: Medienkompetenz, digitale Kompetenzen, Kompetenzen im Bereich Informatik, … Die einzelnen Kompetenzbereiche sind aber sicher nicht trennscharf und fliessen ineinander über. Dass diese Kompetenzen für die Zukunft der Schülerinnen und Schüler wichtig sind, ist immer weniger umstritten, doch in welcher Form sollen sie sich diese aneignen? Passend zu dieser Überlegung ist aus meiner Sicht die Grafik von Beat Döbeli aus dem Buch „mehr als 0 und 1“ mein (Blogbeitrag dazu).

Persönlich bin ich derzeit auf dieser Skala bei der Reaktion 3 und finde immer wieder Gefallen an Überlegungen in die Richtung von 4. Ein Fach ist aus meiner Sicht wichtig, dass die Thematik ein gewisses Gewicht bekommt und nicht Gefahr läuft im zum Teil dicht gepackten Unterrichtsalltag vergessen zu gehen. Gleichzeitig ist eine rein auf dieses Fach bezogene Auseinandersetzung mit dieser Thematik relativ wirkungslos, wenn sie nicht mit anderen Fachbereichen in Verbindung gebracht werden kann und dort aufgegriffen wird.

Kompetenzen

Kompetenzen hier, Kompetenzen da, Kompetenzen überall … („Kompetenz paaren sich mit fast allen Begriffen.“) Das abschliessende Referat von Roland Reichenbach „Digitale Kompetenz? Eine fast wohlwollende Kritik aus bildungstheoretischer Sicht“ setzte für mich einen erfrischenden Kontrapunkt zum Rest des Tages. Leider war ich am späteren Nachmittag nicht mehr frisch genug um allen Gedankengängen folgen und diese verarbeiten zu können. Hier muss dann wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt die Videoaufzeichnung (sollen später auf der Tagungshomepage aufgeschaltet werden) aushelfen. Doch ganz allgemein hat mir das Referat in Erinnerung gerufen, mir bei allen Überlegungen rund um Kompetenzen, Medien und Digitalisierung, die sicher wichtig sind, immer wieder in Erinnerung zu rufen, was eigentlich im Zentrum meiner Aufgabe als Lehrperson steht. Gedanken in diese Richtung habe ich bereits im Blogeintrag zu Beginn des Jahres aufgegriffen und wird mich sicher auch in nächster Zeit immer wieder beschäftigen.

21

Gefühlte mindestens 21 (oder 210 …) Webseiten, Projekte, Programme und ähnliches von offizieller Seite gibt es mittlerweile, die uns Lehrpersonen bei der Umsetzung des Modullehrplans Medien und Informatik unterstützen sollen. Den Überblick zu behalten fällt mir dabei schwer. Zwei davon konnte ich am vergangenen Samstag etwas genauer kennenlernen.

Da wäre auf der einen Seite MIA21 ein Aus- und Weiterbildungsprogramm für Lehrpersonen zur Umsetzung des Lehrplan21 im Bereich Medien und Informatik. Hierfür entwickeln neun Pädagogischen Hochschulen und Fachstellen gemeinsam Materialien und didaktische Ideen. (Jene Pädagogische Hochschule die für mich zuständig wäre, macht aus für mich unerklärlichen Gründen nicht mit…) Was gut tönt und in eine gute Richtung geht hat aus meiner Sicht leider auch gewisse Mängel. So arbeiten die verschiedenen Hochschulen zwar bei der Erarbeitung der Inhalte zusammen, bei der Umsetzung endet dann aber die Zusammenarbeit und alle wollen ihren eigenes (sehr unterschiedliches) Konzept umsetzen. Dies führt auch dazu, dass die erarbeiteten Inhalte nicht öffentlich zugänglich sein werden, sondern immer an das Konzept und Finanzierungsmodell der einzelnen Hochschule gebunden sind.

Einen glücklicherweise diesbezüglich anderen Weg geht das Projekt GMI21 welches sich hochschulübergreifend mit den Kompetenzen der Lehrpersonen, dem Aufbau der Fachdidaktik und kompetenzorientierten Aufgaben im Modulfach Medien und Informatik beschäftigt. Die Konzeptidee ist für mich sehr übersichtlich und die in dieser Fachgruppe erarbeiteten Inhalte sollen später unter einer CC-Lizenz veröffentlicht werden. Einziger Wehrmutstropfen ist, dass sich die Inhalte im Moment praktisch ausschliesslich auf den Bereich Informatik beziehen, dies im Zusammenhang mit der Finanzierung durch die Hasler-Stiftung. Besonders gespannt bin ich im Zusammenhang mit meinem letzten Blogbeitrag auf das Kompetenzraster für Lehrpersonen.

Merkpunkt für Lehrer Boller

Im Moment hätte ich noch ganz viele Ideen zu Themen, die ich gerne vertiefen und im Blog dazu berichten würde, doch in nächster Zeit steht die Erarbeitung des Stundenplanes für das nächste Schuljahr ganz gross auf meiner todo-Liste und lässt wenig Platz für Anderes. Zum ersten Mal muss auch das Fach „Medien und Informatik“ einen Platz im Stundenplan finden…

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