Open Education Day 2017

„Offene Bildung“ als Begriff tönt sehr gut, doch was genau steckt dahinter und wie könnte ich Elemente davon in meinem Unterricht übernehmen?

Am vergangenen Samstag war ich am Open Education Day in Brugg. Damit die Welle der Inputs (in der Form von einer grossen Zahl von Referaten und einem Workshop am Nachmittag) im prall gefüllten Schulalltag nicht so schnell abebbt, versuche ich hier im Blog einige wichtige Punkte für mich festzuhalten.

Natürlich bin ich in den letzten Jahren im Zusammenhang mit digitalem Lernen und Lehren immer wieder auf den Begriff „Open“ gestossen. Dies sah ich auch als wichtiges Thema, doch so richtig Zeit für eine Vertiefung fand ich leider nie. Der Samstag war zwar meiner Meinung nach fast etwas überladen mit Referaten unterschiedlicher Qualität, gab mir aber einige neue Inputs und zusätzliche Motivation konkreter in die Thematik einzutauchen. Was verbirgt sich eigentlich hinter dem gutklingenden Ausdruck „Open Education“? Karl Wimmer von educa.ch gab dazu in seinem Einstiegsreferat für mich persönlich einen guten Überblick. „Open“ meint nach einer Definition auf opendefinition.org, dass Inhalt und Daten von jeder Person, zu jedem Zweck frei gebraucht, angepasst und weitergegeben werden können. Für die Schule hat Karl Wimmer drei zentrale Bereiche herausgearbeitet: Open Source Software, Open Educational Resources (OER) und Open Data. Auf diese (mit dem Schwergewicht auf das Erste) möchte ich in der Folge ganz kurz eingehen.

Open Source Software

In meinem Blogbeitrag zur Wahl der Lernplattform streiche ich zwar indirekt die Vorzüge einer Open-Source-Lösung hervor, ansonsten bin ich aber bezüglich Open Source Software noch ziemlich schwach auf der Brust. Mein Computer läuft mit Windows, die Office-Anwendungen werden auch von dieser Firma geliefert und für grafische Arbeiten starte ich meist eine Anwendung von Adobe. Bei der Planung einer kurzen Einheit im Informatikunterricht zur Bildbearbeitung vor einigen Monaten, habe ich mich endlich wieder einmal mit Open Source Lösungen auseinandergesetzt. Für die Einführung fiel die Wahl auf paint.net, zu einem späteren Zeitpunkt soll dann gimp zum Zug kommen. Gimp ist zwar etwas komplizierter zu verstehen, dafür bietet es auch mehr Möglichkeiten und ist vor allem auch für praktisch alle Plattformen verfügbar.

Gerade für den Unterricht in der Schule wäre es aus meiner Sicht sinnvoll, wenn soweit als möglich Open Source Software zum Einsatz kommen. So können die Schülerinnen und Schüler bei Bedarf die Software ohne Kostenfolgen auch zu Hause installieren und verwenden. Es ist mir aber klar, dass der erste Schritt in diese Richtung bei mir persönlich beginnen muss. So möchte ich beispielsweise in den nächsten Tagen endlich einmal LibreOffice auf meinem Computer installieren und erste Erfahrungen damit sammeln. Danach kann ich mich auch stark machen, dass mehr Open Source Software auf den Computern der Schule installiert wird.

Unabhängig von der im Unterricht verwendeten Software ist es aus meiner Sicht wichtig, dass die Instruktionen nicht auf eine einzige Software ausgerichtet sind, sondern auf möglichst viele Programme übertragen werden können.

Open Educational Resources (OER)

Simon Schlauri relativiert in seinem Referat zu „Rechtliche Aspekte bei Open Educational Resources“ mit dem Hinweis auf den Artikel 19 im Urhebergesetz „Veröffentlichte Werke dürfen zum Eigengebrauch verwendet werden. Als Eigengebrauch gilt: … jede Werkverwendung der Lehrperson für den Unterricht in der Klasse; …“ ein wenig meine Bedenken. Trotzdem stellt sich für mich immer wieder die Frage, was und in welcher Form ich für meinen Unterricht, meine Arbeitsblätter und die Lernplattform verwenden darf und ab wann ich mich im Grau- oder Sehr-Dunkelgrau-Bereich bewege. Zwar sind im Internet verschiedenste Plattformen zu finden, welche freie Bildungsmaterialien anbieten, dabei ist es aber für mich oft schwierig das Richtige in einer guten Qualität zu finden. Hier gäbe es sicher noch einige Luft nach oben. Ein Ansatzpunkt wären beispielsweise die Lehrmittelverläge, welche stark von staatlichen Aufträgen abhängen, sich aber gleichzeitig sehr schwer tun mit neuen Geschäftsmodellen.

Zum Thema Open Educational Resources startet in diesen Tagen ein offener Online Kurs (MOOC), welcher von der Beschreibung her gut zur Thematik passen würde. Mal sehen, ob ich in den nächsten Wochen die Zeit finde, in diesen hineinzuschauen.

Open Data

Die Verwendung von Daten in der Bildung wird für die Zukunft ein extrem wichtiges aber auch ein sehr, sehr heikles Thema sein. Da es aber im Verlauf des Tages nicht weiter vertieft wurde und es den Rahmen dieses Beitrages sprengen würde, belasse ich es hier bei der Erwähnung des Begriffes.

Merkpunkt für Lehrer Boller

Nach dem Festhalten der obenstehenden Gedanken sollte ich nun möglichst bald ins Umsetzen kommen. Als erstes stehen bei mir erste Schritte mit der Verwendung von LibreOffice auf dem Programm.

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