Ziele Schuljahr 2017/18

23Als Lehrperson erlebe ich alle sechs Monate einen (Schul-)Jahresanfang. Von sogenannt „guten Vorsätzen für das neue Jahr“ bin ich kein grosser Fan. Ziele hingegen sind aus meiner Sicht ein wichtiges Element für ein fokussiertes und motiviertes Arbeiten.

Von meinen Schülerinnen und Schülern verlange ich immer wieder, dass sie sich für kürzere oder längere Lerneinheiten Ziele setzen. Diese aus meiner Sicht wichtige Grundlage für ein lebenslanges Lernen (gehört übrigens im Lehrplan 21 zu den überfachlichen Kompetenzen), ist bei den Jugendlichen jedoch nicht sehr beliebt. („Warum muss ich noch so viel Zeit für Ziele investieren und kann nicht gleich mit dem Arbeiten beginnen…?“) Immer wieder muss ich darum kämpfen, dass sich die Schülerinnen und Schüler die Zeit nehmen, sinnvolle Ziele zu setzen. – Doch wie sieht es eigentlich bei mir als Lehrperson aus? Zwar habe ich mir im Verlaufe der Sommerferien einige Gedanken zu meinen Zielen für das kommende Schuljahr gemacht, doch „aufs Blatt“ (oder „in den Blog“) sind diese noch nicht gekommen. Obwohl das Schuljahr mittlerweile bereits begonnen hat, möchte ich dies noch nachholen.

Videos für den Unterricht

In den vergangenen anderthalb Jahren habe ich bereits erste Erfahrungen mit selbstproduzierten Videos für den Unterricht gesammelt (Blogpost Flipped Classroom und grösstenteils gute Erfahrungen gemacht. Dies würde ich nun gerne in den nächsten 300 Tagen vertiefen. Dabei nehme ich ganz bewusst nicht den Begriff „Flipped Classroom“ in den Mund, da es im Moment nicht mein Ziel ist meinen Unterricht komplett auf den Kopf zu stellen. Ich möchte einerseits weitere Erfahrungen bei der Produktion von Videos zu sammeln und noch viel wichtiger auf der anderen Seite herausfinden wie Videos gewinnbringend für den Unterricht eingesetzt werden können. Es geht mir nicht darum cool zu sein („Wow mein Lehrer hat einen youtube-Channel!“), sondern mein Ziel ist es, damit wieder mehr Zeit für die Arbeit mit den einzelnen Schülerinnen und Schülern gewinnen.

Fach „Medien und Informatik“

Ab diesem Sommer soll der neu erarbeitete Lehrplan 21 umgesetzt werden. Eine wichtige Neuerung in diesem Zusammenhang ist der Bereich „Medien und Informatik“, welcher in der Primarschule neu ein Fach ist und dessen Inhalte auf der Oberstufe komplett überarbeitet wurden. Anwendungskompetenzen (Textverarbeitung, Internetrecherche, Präsentationstechniken, …) wurden integrativ in andere Fachbereiche ausgelagert, damit sich dieses Fach auf die beiden Bereiche Medien und Informatik fokussieren kann (Kompetenzbereiche Medien und Informatik). Dafür steht neu auf der Oberstufe nicht mehr nur eine Lektion in der ersten Klasse, sondern auch noch eine zweite Lektion in der zweiten Klasse zur Verfügung.

Da ich in diesem Schuljahr relativ viele Lektionen „Medien und Informatik“ unterrichten werde, möchte ich einen besonderen Fokus auf die Umsetzung des Modullehrplanes legen. Dies indem ich versuche, die vom Lehrplan geforderten Kompetenzen im Unterricht gezielt aufzubauen, mir Zeit nehme die verschiedensten zur Verfügung stehenden Lehrmittel (Bücher, Webseiten, PDF-Dokumente, Online-Tools, …) genauer anzuschauen, verschiedenes ausprobiere und anschliessend auch auswerte.

Über meine Erfahrungen werde ich versuchen hier im Blog in einigermassen regelmässigen Abständen zu berichten. Dabei bin ich mir bewusst, dass die Schülerinnen und Schüler im Moment noch nicht, dass Vorwissen aus den unteren Schulstufen mitbringen, welches der Lehrplan vorsieht.

Blog

Ein wenig stolz bin ich schon, dass es diesen Blog nun doch schon länger als ein paar Monate gibt und es vor allem nicht nur bei einer Idee geblieben ist, sondern der Feed auch ab und zu mit neuen Beiträgen gefüttert wird. Persönlich schätze ich den Blog als Reflexionsinstrument sehr. Es hilft mir Themen rund um digitales Lernen und Lehren besser zu verstehen, auf den Punkt zu bringen und für später festzuhalten. In diesem Zusammenhang nerve ich mich aber immer wieder grün und blau, dass ich immer noch viel zu viel Zeit investieren muss, bis ein Blogbeitrag geschrieben ist. Dies liegt nicht daran, dass mir die Themen fehlen oder es mir nicht gelingt diese zu gliedern. Sehr oft scheitere ich daran, meine Gedanken in Sätze zu verpacken. So schreibe ich manchmal einen Abschnitt zehn Mal um. Dies ist definitiv eine Schwäche von mir, an welcher ich arbeiten möchte. Dazu muss ich diesbezüglich vor allem auch etwas von meinem Perfektionismus abkomme.

Im Moment fasziniert mich auch die Idee, von meinen Erfahrungen rund um den „digitalen Schulalltag“ in der Form eines Vlogs zu berichten. Einerseits wäre dies mit relativ wenig Schreiben verbunden und andererseits würde mich die technische Herausforderung reizen. Für den Moment hat dies aber keine Priorität und die Idee muss sich hinten anstellen.

Merkpunkt für Lehrer Boller

Nun hoffe ich, dieser Blogbeitrag hilft mir im kommenden Schuljahr meinen Fokus immer wieder neu auf diese Ziele auszurichten und ich bin gespannt, wie die Auswertung in einem Jahr ausfällt…

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