Erfinderwerkstatt – Idee

Vor den Sommerferien wage ich mit der „Erfinderwerkstatt“ noch ein spannendes Projekt, bei welchem die vier K (Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken) im Zentrum stehen sollen.
Die letzte Woche vor den Sommerferien ist bei uns an der Schule Projektwoche. Eigentlich wollte ich diese, nach den relativ stressigen letzten Wochen, etwas entspannter angehen und bei einer Sportwoche mitarbeiten. Da die Auswahl an Kursen jedoch noch sehr klein war, wurde ich von der Schulleitung gebeten einen eigenen Kurs anzubieten. Um mich an dieses Projekt zu wagen brauchte ich also einen kleinen „Schubser“ von aussen, doch nun freue ich mich auf die Woche und bin gespannt auf die Ergebnisse.

Erfinderwerkstatt – Grundidee

Das Grundkonzept, auf welches ich in dieser Projektwoche aufbaue, habe ich vor einem Jahr im Rahmen des CAS Medienpädagogik kennengelernt. Interessanterweise war Steven Marx, welcher das Konzept mitverfasst hatte, selber als Teilnehmer dabei. (Eine etwas spezielle Situation… – Für mich als Teilnehmer aber umso wertvoller.) Eine sehr detaillierte Beschreibung und das entsprechende Handbuch (unter CC-Lizenz!!) ist unter www.wilmaonline.net zu finden. Wer noch weiter zu den Wurzeln des Konzeptes zurückgehen möchte, findet diese beim Design Thinking for Educators.
Nach der etwas komplizierten Beschreibung des Ursprunges der Idee für die Projektwoche zurück zum Grundgedanken. In der Erfinderwerkstatt sollen sich die Schülerinnen und Schüler aktiv mit der Welt um sie herum auseinandersetzen und ermutigt werden, diese aktiv mitzugestalten. Für mich ist es ein sehr gutes Beispiel, wie die viel diskutierten 4-K (Wikipedia-Artikel) Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken aktiv gefördert werden können.

Erfinderwerkstatt – Ablauf

Das Projekt WILMA („Wir lernen durch Machen“ – siehe oben) besteht aus sechs Phasen und wenn ich die Einführung dazuzähle sind es die folgenden sieben:

  • Einführung: Ein oder zwei kreative Spiele sollen helfen den kreativen Prozess anzustossen und den Jugendlichen/Kindern aufzuzeigen, dass in jedem ein einzigartiger „Erfinder“ steckt.
  • Recherche: Als Ausgangslage für die Auseinandersetzung mit der Welt dienen die globalen Ziele der UNO. Diese sollen das Thema für erste Recherchen, Untersuchungen und Diskussionen sein.
  • Ideenfindung: Sobald sich die Gruppe auf eines oder zwei der globalen Ziele geeinigt und die Grundidee dahinter verstanden hat, werden die Informationen in einem Brainstorming verarbeitet.
  • Skizze: In diesem nächsten Schritt geht es dann darum, realistischer zu werden, sich in kleinen Gruppen auf ein konkretes Projekt zu einigen und die Idee aufs Papier zu bringen.
  • Machen: Für die Schülerinnen und Schüler ist es dann endlich soweit, sie können konkret etwas tun – experimentieren, konstruieren, tüfteln und realisieren. Der Auftrag ist es einen Prototyp ihrer Idee/Erfindung zu bauen. Die Prototypen können auf unterschiedliche Arten gestaltet werden: als Modell, als Spiel, als Geschichte oder als digitales Produkt. Den kreativen Ideen sollen möglichst keine Grenzen gesetzt werden.
  • Teilen: Die Idee/Erfindung soll zum Schluss hin auch noch präsentiert und „verkauft“ werden. Die Grundidee ist es, diese Präsentation in der Form eines Video-Clips zu erstellen.
  • Reflexion: Das Projekt wird am Schluss mit einer Reflexion abgeschlossen. Dabei geht es auch darum, sich zu überlegen, wie die Idee weiterentwickelt werden könnte.

All diese Schritte sind im WILMA-Handbuch sehr übersichtlich und praxisnah beschrieben.

Erfinderwerkstatt – Lernanlass für mich

Für das Jahr 2019 habe ich es mir zum Ziel gesetzt, mich aktiv mit meinem persönlichen Lernen auseinanderzusetzen. Bei der Planung der Projektwoche, setzte ich mich daher auch ganz spezifisch damit auseinander, was ich persönlich lernen möchte in dieser Woche. Dabei habe ich mir drei Schwerpunkte gesetzt:
Der augenfälligste Fokus ist natürlich die vertiefte Auseinandersetzung mit diesem Unterrichtskonzept, welches ich bisher nur auf dem Papier und in der Rolle des Teilnehmers kenne. Wie gut eignet sich das Konzept für eine Projektwoche? Wie kommt die Idee bei Schülerinnen und Schüler der Oberstufe an? Wo sehe ich die grössten Potenziale und Schwierigkeiten? Welche Transfermöglichkeiten in den „normalen“ Unterricht gäbe es?
Die zwei etwas untergeordneten Schwerpunkte sind die Videoproduktion und der 3D-Druck. Beides sind Themen, die ich schon lange etwas vertiefen wollte und nie richtig Zeit dafür gefunden habe. Ich hoffe nun, in der Projektwoche neben der Begleitung der Jugendlichen mich dazwischen immer wieder damit befassen zu können. Einerseits indem ich ein kurzes Video zur Projektwoche erstelle und andererseits indem ich zusammen mit einer Gruppe den 3D-Drucker der Schule kennenlerne.

Erfinderwerkstatt – nun aber los!

So, nun habe ich aber genug geschrieben und sollte bezüglich der Erfinderwerkstatt auch endlich ins Machen kommen! Ich werde dann hoffentlich hier im Blog die Zeit finden, von der Projektwoche zu berichten und ein erstes Fazit zu ziehen.

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