Filmproduktion

Ein Smartphone oder eine einfache Fotokamera reichen mittlerweile um einen Film in guter Qualität aufnehmen zu können. Um einen Film für den Unterricht erstellen zu können, braucht es aber doch noch etwas mehr. Dem wollte ich etwas genauer auf die Spur gehen.

Wie im Blogbeitrag zum Flipped Classroom beschrieben, können Videos dazu beitragen, dem Unterricht neue Inputs zu geben. Gleichzeitig ist die Produktion von eigenen Medienbeiträgen auch eine zentrale Kompetenz, die die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Modullehrplans Medien und Informatik erwerben sollten. („Die Schülerinnen und Schüler können Gedanken, Meinungen, Erfahrungen und Wissen in Medienbeiträge umsetzen und unter Einbezug der Gesetze, Regeln und Wertesysteme auch veröffentlichen.“) So habe ich mir vorgenommen, mich in nächster Zeit etwas intensiver mit der Thematik der Filmproduktion auseinander zu setzen. Nach den ersten Versuchen mit Screencasts, „Trickfilmen“ und dem Visualizer (vgl. auch dazu den oben erwähnten Blogbeitrag zu Flipped Classroom), sollte es nun ein „richtiger“ Film sein. Da meine Klasse gerade an der Unterrichtseinheit zum Themenbereich „Stoffwechsel – Verdauung), dessen Grobkonzept ich im Blogbeitrag zur Individualisierung mit digitalen Medien beschrieben hatte, arbeitete, nahm ich mir vor, die dazugehörigen Versuche zu filmen. So können die Schülerinnen und Schüler wählen, ob sie den Versuch selber durchführen wollen oder nur das Video dazu schauen. (Übrigens: Schlussendlich begnügte sich weniger als 20% der Schülerinnen und Schüler mit den Videos, der Grossteil wollte die Versuche selber durchführen.)

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Filmproduktion

Da ich mir vorgenommen hatte meinen Fokus etwas weniger auf langes Planen (was oft im Sande verlief) zu legen und vielmehr Erfahrungen beim Ausprobieren zu sammeln, machte ich mich über die Pfingsttage gleich ans Filmen. Das Schülerlabor hatte ich für mich, vor mir stellte ich meine Fotokamera auf, welche die Arbeitsfläche filmen sollte und von der Seite hielt mein Smartphone gleichzeitig noch die ganze Szene fest. Da ich den Aufwand dann aber doch etwas in Grenzen halten wollte, sollte der Ton bei den Aufnahmen nur eine untergeordnete Rolle spielen. Nachdem ich mir das Vorgehen beim Versuch verinnerlicht hatte, wurden die beiden Kameras eingestellt und die Aufnahme an einem Stück durchgezogen.

Für den Schnitt der Filme wählte ich die Software Adobe Premiere Pro. Klar war mir bewusst, dass dies mit Spatzen auf Kanonen ;-) geschossen ist, doch da ich die Adobe Programme von der Fotografie her schon ein wenig kannte und ich das Programm 30 Tage kostenlos testen konnte, war mir dies egal. Nach einigen Einführungsvideos von Adobe ging es an die ersten Versuche. Beim dritten Bluescreen musste ich in einem ersten Schritt feststellen, dass zwei angeschlossene Monitore und ein Videoschnittprogramm eine Überforderung für meinen Laptop ist. Doch nach der Reduzierung der Monitoranzahl konnte ich mich endlich dem groben Filmschnitt widmen. Quelle wählen, schneiden, zusammenfügen, überblenden, Text hinzufügen, … und schon ist es nach Mitternacht.

Erste Ergebnisse

Nach einigen Stunden vor dem Computer, waren die Ergebnisse zwar noch weit weg von dem, wie ich sie mir einmal vorgestellt hatte, doch zumindest soweit, dass die Schülerinnen und Schüler hoffentlich etwas damit anfangen konnten:

Nach dem Schnitt war mir auch bewusst, was ich bei einer nächsten Filmproduktion besser machen könnte. Betreffen würde dies die Bereiche Bildausschnitt, Beleuchtung, Mimik, Ton oder Filmstart. Einzig an meinen zittrigen Händen kann ich nichts ändern, die sind so vererbt.
Da ein chemischer Versuch in der Hitze des Gefechtes vergessen ging. Hatte ich bei an einem zweiten Aufnahmezeitpunkt zusammen mit einem Lehrerkollegen die Möglichkeit auch noch das Filmen aus der Hand auszuprobieren. Dies hilft zwar den Bildausschnitt optimaler zu wählen, setzt aber eine detailliertere Planung des Vorgehens voraus und fordert den „Kameramann“ bei der Einstellung der Schärfe mehr.

Nächste Schritte

Die ersten Schritte als „Filmproduzent“ habe mich zwar gut und gerne 20 Stunden gekostet, doch trotzdem bin ich motiviert diesen Weg weiter zu gehen, noch viel zu lernen und mich hoffentlich zu verbessern. Im Moment fehlt mir leider im Zusammenhang mit dem Erstellen des Stundenplans und den diversen Prüfungen zum Semesterschluss etwas die Zeit dafür. Doch um sicher am Ball zu bleiben und mich ein wenig unter Druck zu setzen, habe ich mich kurzerhand entschlossen, in der Projektwoche vor den Sommerferien einen Kurs mit dem Titel „Medienproduktion“ anzubieten. Dazu aber dann hoffentlich in einem späteren Blogbeitrag mehr.

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